Die nur knapp 24km² grosse Cocos Island (spanisch Isla Del Coco) liegt rund 500km vor der Pazifikküste Costa Rica’s im offenen Meer, gewissermassen auf halbem Weg zu den ecuadorianischen Galapagosinseln:
Die äusserst abgelegene Insel ist nicht bewohnt bzw. beherbergt einzig ein paar Ranger, die sicherstellen, dass in diesem Nationalpark und Naturschutzgebiet nicht gewildert wird. 1997 wurde die Cocos Island in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen, wobei das Schutzgebiet nebst der Insel auch den 22km breiten Meeresgürtel rund um die Insel umfasst. Cocos Island ist nur per Schiff ab Puntarenas in Costa Rica erreichbar, wobei die Überfahrt 36 Stunden dauert. Typischerweise legt man nachmittags ab und ist 1.5 Tage später frühmorgens für die ersten Tauchgänge bei der Insel. Je nach Wellengang kann die Überfahrt etwas rauher werden, weshalb für weniger seefeste Zeitgenossen die Einnahme entsprechender Medikamente dringend zu empfehlen ist. Ansonsten endet es zwangsläufig in einer Fischfütterung 🤢🐟😂🙈
Durch ihre spezielle Lage und die nährstoffreichen Strömungen, die aus den umliegenden, tieferen Meeresgebieten zur Cocos Island hin strömen, gilt die Insel als Hotspot für verschiedenste pelagische Meeresbewohner, insbesondere für diverse Haiarten. Ich war sowohl auf meiner Weltreise als auch vorher schon an diversen Orten tauchen, wo es ebenfalls viele Haie gibt (siehe auch ältere Posts), an den Tauchplätzen rund um die Cocos Island gibt es aber nicht nur mehr, sondern vor allem auch grössere Haie. Und so liegen Begegnungen mit Tigerhaien oder Hammerhaischulen an der Tagesordnung!
Bogenstirnhammerhai (engl. Scalloped Hammerhead Shark)
Eine Schule von Bogenstirnhammerhaien zu sehen, dürfte mitunter eines der aufregendsten Erlebnisse sein, die ein Taucher im Wasser haben kann. Und rund um Cocos Island sind solche Begegnungen nahezu garantiert. Ich habe zwar auch schon von Touren nach Cocos Island gehört, die diesbezüglich leer ausgingen, hatte selber aber in den knapp 30 Tauchgängen etwa bei einem Drittel der Tauchgänge entsprechende Begegnungen. Zwar war die Sicht während der ganzen Tour eher mässig, da sich viele Nährstoffe und folglich Schwebeteilchen im Wasser befanden, die Schulen liessen uns aber zeitweise sehr nahe ran und so entstanden ein paar Aufnahmen, mit denen ich den Umständen entsprechend mehr als zufrieden bin:
Bogenstirnhammerhaie werden bis über 4m gross, wachsen aber eher langsam und müssen eine gewisse Grösse bzw. ein gewisses Alter erreichen, ehe sie geschlechtsreif werden. Leider werden viele dieser wundervollen Tiere bereits rausgefischt, bevor sie überhaupt die Möglichkeit hatten, sich fortzupflanzen und dies hauptsächlich wegen der gezielten Jagd auf sie ihrer Flossen wegen, um die grosse Nachfrage nach Haifischflossensuppe auf dem chinesischen Markt zu befriedigen aber auch weil sie oft als Beifang von Grossfischereien verenden, die beispielsweise auf Thunfischfang sind. Gem. der Roten Liste der IUCN gehören Bogenstirnhammerhaie bereits seit 2007 zu den gefährdeten Arten. Es ist davon auszugehen, dass sich die Lage seither nicht verbessert hat und die Bogenstirnhammerhaie mittlerweile noch stärker vom Aussterben bedroht sind. Es liegt in unserer Verantwortung als Menschheit, sicherzustellen, dass Arten wie diese wundervollen Haie eine Chance bekommen, zu überleben. Dafür gibt es verschiedene Massnahmen, die jede/r von uns ergreifen kann. Beispielsweise die Unterstützung von Organisationen, die aktiv gegen die barbarische Praxis des Shark Finnings und die Überfischung kämpfen wie beispielsweise Sea Shepherd oder die IUCN SSC (Shark Specialist Group). Unter Shark Finning ist das Abschneiden der Haifischflossen bei lebendigem Leib und das anschliessende Zurückwerfen des damit gelähmten und zum Tode verurteilten Hais ins Meer gemeint. Aber auch kleine, alltägliche Dinge können zu einer Verbesserung beitragen, wie etwa der Verzicht auf den Konsum von Meerestieren, insbesondere wenn man nicht am Meer ist/lebt oder zumindest ein bewusster Konsum nur nachhaltig gefangener Meerestiere (z.B. MSC oder FOS Label). Denn die Praktiken der nicht nachhaltigen Fischereien sind verantwortlich für den Tod vieler Haie und anderer Meeresbewohner, auf die sie gar nicht aus sind, jedoch als Beifang an Langleinen oder in Netzen verenden.
Hier noch ein kurzer Clip. Schade nur, hat da ein anderer Taucher vor mir rumgeblubbert 🙈
Wo ganze Schulen von Bogenstirnhammerhaien anzutreffen sind, braucht es kein riesiges Glück, sondern nur etwas Geduld, um auch das eine oder andere Individuum etwas näher vor die Linse zu bekommen:
Einige mit Tags versehene Bogenstirnhammerhaie erscheinen alternierend bei Cocos Island, den Galapagos-Inseln (Ecuador) sowie Malpelo (Kolumbien) auf dem Radar. Die Lage sowie die Bedingungen rund um diese drei Inseln bzw. Inselgruppen weisen diverse Ähnlichkeiten auf, weshalb sie für pelagische Haie allesamt interessant sind. Die Distanzen von 500-1000km zwischen den Inseln sind für entsprechende Haie auch gut machbar. Alle drei Gebiete sind Meeresschutzgebiete (engl. MPAs = Marine Protected Areas), wo Haie relativ sicher sind. Leider jedoch führen ihre Migrationsrouten zwischen den Inseln durch offene, ungeschützte Gewässer, wo sie auf erbarmungslose Fischer treffen können. Denn diese sind sich der Situation bewusst und versuchen, daraus Profit zu schlagen. Nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen den entsprechenden Ländern, die Erweiterung der Schutzzonen und die Überwachung der Migrationsrouten kann hier eine Verbesserung herbeigeführt werden. Keines der betroffenen Länder ist reich und die (aus menschlicher Sicht) wichtigen Probleme liegen woanders. Hinzu kommt, dass wohl auch Korruptionsfälle ihren Teil beitragen dürften. So ist China in Ecuador beispielsweise massgeblich an Infrastrukturprojekten beteiligt. Ich habe mehrfach aus Gesprächen mitgenommen, dass die ecuadorianische Regierung im Gegenzug bei diversen Umweltthemen kulant wegschaut.
Dieses knapp 2m grosse Jungtier befindet sich gerade an einer Putzerstation, wo es von Parasiten befreit wird und sich Schürfungen und andere Verletzungen pflegen lässt:
Beim Sicherheitsstopp an diversen Tauchplätzen kommen regelmässig einzelne oder ganze Gruppen von Bogenstirnhammerhaien vorbei. Dieser hier am späten Nachmittag, kurz vor dem Eindunkeln. Nur ein Bisschen Tuning im Bildbearbeitungsprogramm und raus kommt eine schöne schwarz-weiss Aufnahme:
Galapagoshai (engl. Galapagos Shark)
Galapagoshaie können bis zu 4m gross werden und sind sowohl eindrückliche, als auch neugierige Haie, die vor Tauchern oft keine Scheu haben. Anders als ihr Name vermuten lässt, kommen diese Haie nicht nur um die Galapagosinseln vor, sondern sind auch in den Gewässern weiterer Pazifikinseln anzutreffen wie Cocos Island, Hawai’i oder Malpelo.
Galapagoshaie sind auf der roten Liste der IUCN seit 2003 als potenziell gefährdet eingestuft. Auch hier dürfte sich das Bild negativ geändert haben, denn auch diese Art wird oft gezielt gejagt oder verendet als Beifang. Jährlich werden gemessen über sämtliche Arten geschätzte 100 Millionen Haie getötet!
Sieht man diese Bilder, muss man sich schon fragen, was mit der Menschheit los ist, so barbarisch, profitorientiert und skrupellos zu operieren. Haie sind sehr wichtig für die Meere und haben an der Spitze der Nahrungskette die wichtige Rolle zu erfüllen, das natürliche Gleichgewicht der verschiedenen Meeresbewohner aufrecht zu erhalten. Durch ihre Ausbeutung können die Haie diese Rolle immer weniger wahrnehmen, wodurch das natürliche Gleichgewicht in den Meeren verloren zu gehen droht. Viele Haiarten sind bereits stark gefährdet und es gibt Szenarien, nach denen es bereits in 50 Jahren keine Haie mehr in den Meeren geben wird. Mehr dazu aber auch zu weiteren Themen rund um unsere Haie habe ich in meinem Beitrag zu Fidschi geschrieben, beispielsweise auch wie klein die Wahrscheinlichkeit eines Haiangriffs ist.
Tigerhai (engl. Tiger Shark)
Tigerhaie sind nach den Grossen Weissen Haien die Nummer 2 in der Hierarchie der räuberischen Haie. Sie können gut über 5m gross werden und haben den wenig schmeichelhaften Ruf, die Mülleimer der Ozeane zu sein. Sie fallen zum Einen erwiesenermassen über Walkadaver her und zum Anderen wurden bei Autopsien toter Exemplare auch schon Abfälle wie Autoreifen und -Schilder oder Nägel in ihren Mägen gefunden. Ansonsten haben sie ein wenig spezialisiertes Fressverhalten und nehmen so ziemlich alles von Meeresvögeln und Meeresschildkröten über Delfine und Rochen hin bis zu anderen Haiarten. Glücklicherweise gehören Menschen nicht auf ihren Speiseplan und so sind aus taucherischer Sicht sehr nahe und aufregende Begegnungen mit diesen wunderbaren und oft missverstandenen Tieren möglich.
Für ausgewachsene Tigerhaie sind die einzigen natürlichen Feinde Orcas (Schwertwale), die in den Ozeanen generell zu alleroberst in der Nahrungskette stehen. Denn selbst Grosse Weisse Haie und sogar Buckelwale sind nicht sicher vor diesen unglaublich intelligenten Tieren! Doch hier geht’s nicht um Orcas, sondern um den Tigerhai, der von der IUCN als „nur“ potenziell gefährdet eingestuft ist. Die Einschätzung beruht auf einer Beurteilung aus dem Jahre 2005 und dürfte nicht mehr ganz der Realität entsprechen, denn ihre Zahlen sind stetig rückläufig und dies – wie soll es auch anders sein – wegen ihrem grössten Feind, dem Menschen. Am meisten setzen den Tigerhaien die gezielte Jagd auf sie wegen ihren Flossen, die Sportfischerei (Trophäenjagd) sowie die Überfischung und damit in Zusammenhang die Verendung von Tigerhaien als Beifang zu. Wie viele andere Haiarten benötigt auch der Tigerhai einen besseren Schutz vor uns Menschen. Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch, der unter Wasser einen Tigerhai erleben konnte, automatisch zu einem Botschafter für diese Art und Haie im Generellen wird. Ich für meinen Teil bin offensichtlich ein solcher. Weiter bin ich davon überzeugt, dass ich durch meine Arbeit als Unterwasserfotograf zusätzliche Menschen begeistern und davon überzeugen kann, dass es sich lohnt, einen Beitrag zum Schutz der Haie beizusteuern, auch wenn es sich „nur“ um kleine Dinge im Alltag handelt (siehe oben).
Hier einer von schätzungsweise 5 verschiedenen Tigerhaien, die ich während meiner Zeit bei Cocos Island teils mehrmals sehen durfte (die Anderen kamen allerdings leider nie so nahe ran). Ein grosses und eindrückliches Weibchen von min. 4m Länge:
Weissspitzen-Riffhai (engl. White Tip Reef Shark)
Über Weissspitzen-Riffhaie habe ich auf diesem Blog schon mehrmals berichtet und überspringe deshalb an dieser Stelle die Tierkunde 😉. Weissspitzen-Riffhaie sind rund um die Cocos Island omnipräsent und man sieht ausnahmslos bei jedem Tauchgang mehrere von ihnen. Das Maximum an Begegnungen hat man ganz klar bei den Nachttauchgängen, welche in geschützten Buchten stattfinden. Gleichzeitig handelt es sich dabei um die mitunter besten Nachttauchgänge der Welt! Die Haie haben gelernt, im Licht der Taucher zu jagen und schwirren deshalb um die Taucher rum und suchen im aufgehellten Riff nach Fressbarem. Wurde was gefunden, geht ein unvergleichbares Gewusel los. Der englische Begriff „Feeding frenzy“ trifft das Ganze aus meiner Sicht besser, als der deutsche Begriff Fressrausch. „Frenzy“ heisst übersetzt Raserei, was das Treiben der Haie gut umschreibt. Mit hohem Tempo und etwas unkoordiniert wirkend flitzen die Haie durch’s Riff und stecken ihre Schnauzen in jedes Loch und unter jeden Korallenblock, den sie finden können. Teils mit einer solchen Wucht, dass sie förmlich stecken bleiben und sich nur mit wilden hin und her Bewegungen wieder befreien können. Das Ganze Spektakel zu fotografieren ist nicht ganz einfach, da sich die Haie sehr schnell fortbewegen und überall viel Sand aufwirbeln und dadurch die Sicht beeinträchtigen. Ein paar Fotos und Filmsequenzen sind mir aber dennoch gelungen und zeigen gut auf, wie so ein Nachttauchgang mit bis zu mehreren hundert Weissspitzen-Riffhaien aussehen kann:
Hier habe ich versucht, Teil der Gang zu werden. Hat nicht mal so schlecht funktioniert! 🦈🦈🏊🦈🦈
Tagsüber sieht man die Weissspitzen-Riffhaie entweder an Drop-Offs patrouillieren…
…oder im Sand rumliegen. Hier sieht man am oberen Bildrand im Sand vergraben auch noch 2 grosse Schwarzpunkt-Stechrochen, die mit ihren gar nicht so weit entfernt verwandten Haifreunden abhängen:
Seidenhai (engl. Silky Shark)
Seidenhaie werden gut 3m gross und sind eine der häufigsten pelagischen Haie. Sinngemäss sind sie meist auf offener See anzutreffen und auf Cocos Island regelmässige Begleiter, wenn man bei einem Strömungstauchgang irgendwo im Blauwasser zum Sicherheitsstopp auftaucht. Da solche Tauchgänge nicht an der Tagesordnung liegen, sieht man vergleichsweise wenige dieser Haie, auch wenn sie sicher da wären. So auch auf meiner Reise aber dieses eine Bild ist mir dennoch gelungen, wo man anhand des schimmernden Rückens des Hais auch schön sieht, wie er zu seinem Namen gekommen ist:
Seidenhaie sind als potenziell gefährdet eingestuft und werden genau wie auch Bogenstirnhammerhaie und Galapagoshaie vor allem ihrer Flossen wegen gejagt oder verenden als Beifang in Netzen oder an Langleinen.
Schwarzpunkt-Stechrochen (engl. Round Ribbontail Ray)
Schwarzpunkt-Stechrochen sind mit einem Durchmesser von bis zu 2m sehr grosse Rochen, die dank ihrer Grösse vielen anderen Meeresbewohnern sowie auch Tauchern gegenüber i.d.R. keineswegs scheu sind. Bei dieser sehr verbreiteten Art, die von der Ostküste Afrikas bis zur Westküste Amerikas vorkommt, handelt es sich ausnahmsweise einmal um eine (noch) nicht gefährdete Art. Hier ein männliches Exemplar, das zwischen einem anderen Taucher und mir über das Riff schwebt (Männchen haben auf der Unterseite unterhalb ihres Schwanzes zwei penisartige Strukturen, die sogenannten Klasper. Ziemlich genau gleich sieht dies auch bei Haien aus.):
Auf dem Speisezetettel der Schwarzpunkt-Stechrochen stehen vor allem Krustentiere, Muscheln sowie kleinere Knochenfischarten.
Anhand der Bilder wird klar, dass diese Rochen anders als kleinere Stechrochen nicht hauptsächlich im Sand rum liegen, sondern sich oft auch schwimmend in ihrer Umgebung bewegen. Den Rochen oberhalb dieses Absatzes – ein voll ausgewachsenes Weibchen – sah ich auf 2 Tauchgängen am selben Riff jeweils ihre Runden um einen grossen Felsbrocken ziehen, als wollte sie damit ihr Territorium markieren. Ich interpretierte dies allerdings als Einladung dazu, die optimale Stelle ausfindig zu machen und sie dann hinter einer Kante für ein hübsches Foto abzupassen 📸👌
Grossaugen-Stachelmakrelen (engl. Bigeye Trevallies)
Bei vielen Tauchgängen auf Cocos Island bewegt man sich am Ende des Tauchgangs weg vom Riff, damit das Tauchboot für das Einsammeln der Taucher nicht zu nahe an das Riff manövrieren muss, wo ansonsten Wellen oder eine starke Dünung zu einem Sicherheitsrisiko werden könnten. Oftmals trifft man dabei im Blauwasser auf grosse Schwärme von Grossaugen-Stachelmakrelen. Diese formieren sich dabei gerne mal zu riesigen Kugeln, Donuts bzw. Tornados oder wie hier zu einer Wand:
Hier ein anderer Schwarm an einem Tag mit eher trübem Wasser, der sich über mehrere Minuten lang zu einem Donut formierte. Hypnotiesierend:
Cocos Island
Die entlegene Pazifikinsel ist einer der feuchtesten Orte der Welt und so war es für mich wenig verwunderlich, dass wir während der Tour sehr durchzogenes Wetter hatten. Ein Bisschen Sonnenschein gab es zwar fast jeden Tag, öfter gab es aber einen vollbedeckten Himmel und häufig auch Nieselregen. Auf die Insel darf man während einer Tour nur mit Bewilligung der Ranger. Wir gingen zwei Mal an Land und sahen so u.a. auch die Unterkünfte der Ranger, die hier abgesehen von der Abgeschiedenheit ein ganz ordentliches Leben führen. Vor ein paar Jahren gab es noch einen Trail zum höchsten Punkt der Insel, von dem aus man offenbar einen wunderbaren Ausblick geniessen konnte. Leider wurde der Trail aber durch einen Erdrutsch weggespült und nicht neu errichtet, weshalb man sich nur noch direkt an der Küste aufhalten darf. Nebst ein paar interessanten Informations-Panels gibt es hier auch ein paar zur Insel bzw. Unterwasserwelt passende Wandbilder sowie einen kleinen Süsswasserfluss, in den man mit einer Schwingleine reinspringen kann und über den als Mahnmal eine aus beschlagnahmtem Fischereimaterial errichtete Hängebrücke führt:
Cocos Island diente Seefahrern und Piraten einst als Stützpunkt bzw. Vorratskammer. Und für letzteres wurden hierher Schweine und Wild eingeführt, die sich danach ungehindert vermehren konnten und nebst den ebenfalls eingeschleppten Katzen, Ratten und Ziegen bis heute die Insel bevölkern:
Die Hammerhaie und die Unterwasserwelt sind auch auf der Insel omnipräsent:
Blick aus der Chatham Bay raus auf Manuelita Island (Mitte) und die Schiffsbrücke unseres Tauchschiffs, der Okeanos Aggressor, die keine Wünsche offen lässt:
10 Tage dauert eine Tauchsafari nach Cocos Island, wobei man davon insgesamt 3 Tage am reisen ist, 36 Stunden hin und 36 Stunden zurück. Der Weg ist lange und zugegebenermassen eine Geduldsprobe, da man während der Überfahrt keine Möglichkeiten hat, irgendwelchen Aktivitäten nachzukommen und viele Mitreisende rumliegen oder schlafen, um den Bootsschwankungen zu entgehen – so war es zumindest bei mir. Man muss sich also selber beschäftigen, am besten mit einem dicken Buch oder ein paar Filmen. Selbstverständlich ist man auch während der gesamten Tour mehr oder weniger offline, was einem zwar von der Umwelt abkapselt, der Entschleunigung und Stimmung in der Gruppe aber zugegebenermassen sehr gut tut. Einzig in der Wafer Bay, woher die obigen Bilder von der Insel stammen und wo die Ranger hausen, hat es eine Antenne, die Datenrate dort stammt aber noch aus der Steinzeit und man ist nur selten im Empfangsgebiet. Die präferierte und ruhigere Bucht, wo das Schiff nachts meist angelegt bleibt, ist die Chatham Bay. Wer die Strapazen der langen Hin- und Rückfahrt zur Cocos Island auf sich nimmt, wird belohnt mit einzigartigen Weltklasse-Tauchgängen in einem der am dichtesten besiedelten Haifischbecken der Welt! Lässt man diesen Artikel nochmals Revue passieren und denkt an die rückläufigen Zahlen aller gesichteten Haiarten, kann ich denjenigen, die irgendwann einmal hierher reisen wollen, nur empfehlen, dies eher morgen als übermorgen zu planen. Ich selber glaube zwar, ich werde auch wieder hierher reisen, erwarte allerdings nicht, dass ich in 5 oder 10 Jahren nochmals ein Wow-Erlebnis vom selben Ausmass haben werde.
Bye bye Cocos Island, until we meet again!
Einfach nur grossartig. Wie jeder deiner Beiträge hier! Danke für den ausführlichen Beschrieb und die grossartigen Fotos dazu. Kann es kaum erwarten selber wieder unter Wasser zu sein.
Vielen Dank, Manu! Sehr schön, dass es Dir gefällt und noch schöner, dass es Dich dazu animiert, auch bald wieder abzutauchen 🙂
Sehr schöne Sache!
Vielen Dank Peter!